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Das Jahr 2015 ist anlässlich des Geburtstages des bedeutenden italienischen Dichter Dante Alighieri ein großes Jubiläumsjahr. Seit 750 Jahren wird sein Hauptwerk "Die Göttliche Komödie" weltweit immer wieder neu übersetzt. Für Hermann Hesse war das Werk ein Jahrtausendbuch und hunderte Künstler aus allen Bereichen bis heute verneigen sich vor dieser vielleicht größten Dichtung überhaupt. Allein im Deutschen finden wir von Dantes "Divina comedia" 54 verschiedene Übersetzungen. Und wer kennt nicht die Überschrift des Höllentores: "Laßt, die ihr eintretet alle Hoffnung fahren".
Burkhard Wolk legt mit dieser Darbietung auch die erste Gesamteinsprechung der "Göttlichen Komödie" als Hörbuch vor. Wie in der Live-Rezitation wird auch beim Hörbuch der deutsche Wortlaut Karl Wittes verwendet, der der Erhabenheit der Danteschen Dichtung wohl am nahesten ist.
Italiens größter Dichter fasziniert die Welt seit Jahrhunderten. Die aus 100 Gesängen bestehende "Göttliche Komödie" ist eine Jenseitsreise, fundierend auf den sieben Todsünden. Sie enthält einen literarischen Brückenschlag der gesamten europäischen Kulturgeschichte, der aus moderner Religionssicht (900 Namen, 500 handelnde Personen) und den uns allen bekannten realen menschlichen Eigenschaften zu einem ethischen Lehrgedicht verschmilzt, dass jeder, der es in seiner Gegenwart liest, fassungslos ins Staunen gerät. Weltweit erscheinen noch heute jährlich etwa 50 neue Übersetzungen in den verschiedenen Sprachen der Welt. Dantes Weltsicht in ihrer Zeitlosigkeit und Modernität bestimmte aber auch sein Lebensschicksal. Denn als Mitglied des obersten Ratsgremiums von Florenz kannte er alle Facetten der Politik. Auf Grund seiner gemäßigten Haltung geriet er seinerzeit zwischen alle Fronten der politischen Lager. Nur durch den selbstgewählten Weg des Exils konnte er sein Leben retten, und es zeigte sich damals wie heute, wie wenig die Vernunft im Ränkespiel der Macht existieren kann. Sein Grundgedanke aber, dass Staat und Religion sich gegenseitig bewahrend und tragend ergänzen sollen, gilt über alle Zeiten als Appell an Kultur und Zivilisation.