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Ich will nicht nichts getan haben damit bezog sich Gudrun Ensslin auf den fehlenden Widerstand im Nationalsozialismus und rechtfertigte so ihren Kampf in der Stadtguerilla. 2010 steht der 40. Jahrestag der Gründung der RAF an Anlass zu einer kritischen Rückschau. In der Diskussion um 68 und die RAF bleibt ein Aspekt meist verdächtig vage: Auschwitz und die Frage um die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit. Ohne diesen Hintergrund muss ein Verständnis der RAF unzureichend bleiben, da er die entscheidende Komponente für die Motivation zum Widerstand ausmachte. Aber wie gründlich war die Abrechnung mit der NS-Geschichte tatsächlich? Denn trotz emanzipativer Motive, finden sich gleichzeitig klare antisemitische Tendenzen innerhalb der terroristischen Vereinigung. Anhand dieses vermeintlichen Widerspruchs lässt sich eine Generationengeschichte aufzeigen, die Aufschluss über bundesdeutsche Befindlichkeiten gibt. Das Buch eröffnet anhand dieses Widerspruchs eine nüchterne Diskussion um die Rolle der RAF und ihrer Sympathisanten. Dabei sollen aus der Perspektive der Generation nach 68 die emanzipativen und regressiven Potentiale untersucht und die spezifische Rolle der deutschen Gesellschaft und ihrem Verhältnis zur Geschichte geklärt werden.