Was ist die EU? Eine Internationale Organisation oder ein Staat oder etwas ganz anderes, Neues? Die EU entzieht sich jedenfalls immer wieder allen punktgenauen Definitionen. Gerade deshalb ist es reizvoll, dieses eigenartige Gebilde zu untersuchen und zu qualifizieren, ihre Architektur zu ergründen. Ziel des vorliegenden Buches ist es, zu vermitteln, welche Leitbilder und Modellvorstellungen die europäische Integration der vergangenen Jahrzehnte bestimmt haben. Dabei wird auch deutlich werden, wie sich konkrete Politik und Wissenschaft gegenseitig befruchtet haben.
Aufgezeigt werden einige der in der Geschichte europäischer Einigung entwickelten alternativen Konzeptionen, wie das politische System der europäischer Integration verstanden werden kann. Im Einzelnen werden behandelt:
. die Zweckverbandslehre,
. das Diktum des "unvollendeten Bundesstaates",
. das "Europa der Bürger",
. der Gedanke des Mehrebenensystems im "Europa der Regionen",
. die "Tempelkonstruktion" des Vertrages von Maastricht,
. die Idee des "Staatenverbundes" im Maastricht-Urteil des Bundesverfassungsgerichts,
. Politikverflechtungs- und Netzwerkmodelle,
. Flexibilisierungsmodelle sowie
. Zukunftsvorstellungen zur Rolle der EU in der Welt.