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Für viele katholische Gläubige ist der Ablass passé. Weil der Reformator Martin Luther die Ablasslehre und -praxis im Jahre 1517 in seinen 95 Thesen heftig kritisierte, besteht die Ansicht, Ablässe zu gewinnen sei ein Relikt aus dem Mittelalter oder zumindest unökumenisch. Darum waren viele erstaunt, als der Papst mit der Proklamation des Heiligen Jahres 2000 einen besonderen Jubiläumsablass ankündigte.
Wer aber genauer auf die kirchliche Praxis blickt, wird feststellen, dass die katholische Kirche niemals aufgegeben hat, Ablässe zu verleihen, und die Gläubigen stets Ablässe gewonnen haben. Dafür stehen bekannte Ablässe wie 'Urbi et orbi', 'Allerseelenablass' und 'Portiuncula-Ablass', die Jahr für Jahr empfangen werden.
Doch was ist ein Ablass? Wie kann man Ablässe gewinnen? Die vorliegende Schrift beantwortet diese Fragen. Nach einer Darlegung der kirchlichen Lehre über den Ablass werden sämtliche vollkommenen Ablässe, die die Kirche im Handbuch der Ablässe (2008) - lateinisch: Enchiridion indulgentiarum (2004) - bewilligt hat, beschrieben und die Bedingungen für ihre Gewinnung genannt. Ein eigenes Kapitel erklärt die Lehre über das Fegfeuer.
Das Buch ist jetzt - 2013 - in einer aktualisierten neuen Auflage erschienen.
Das Urteil der Kirche über das Ablassbuch
Die für das Ablasswesen der Weltkirche zuständige Apostolische Pönitentiarie sprach dem Ablassgebetbuch höchstes Lob aus: es lege das Thema der Ablässe in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche dar und mache "mit seiner einfachen und klaren Art der Darstellung einer großen Zahl von Gläubigen jenes ausgezeichnete Geschenk des Herrn und der Kirche, das die Ablässe sind, zugänglich". Hervorgehoben wird in dem Schreiben, dass das Buch "von einer eindeutigen und mutigen katholischen Gesinnung herrührt, während andere lieber schweigen oder aus einem falsch verstandenen Irenismus die Bedeutung der Ablässe herunterspielen." Die Pönitentiarie wünsche der Publikation "einen guten Erfolg und empfehle dem Herrn diejenigen, die daraus den Anreiz ziehen werden, auch mittels des Ablasses die eigene Heiligung zu erlangen".
Am 11. Oktober 2000 durfte der Autor dem Heiligen Vater, dem sel. Papst Johannes Paul II., das Buch in Rom überreichen.
Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Augsburg.