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Nach dem ebenfalls von der Europäischen Musiktheater-Akademie herausgegebenen Band ",Poetischer Ausdruck der Seele': Die Kunst, Verdi zu singen" macht sich die vorliegende Publikation zur Aufgabe, das Phänomen des Wagner-Gesangs zu reflektieren, in Grundfragen wie in Details und den Zielsetzungen der Akademie entsprechend aus wissenschaftlicher Perspektive wie aus praktischer Erfahrung. Worin liegt die besondere Herausforderung, Wagner zu singen? Wie definiert sich eine ,Wagner-Stimme' und welche fundamentalen Merkmale bestimmen eine sogenannte ,große Stimme', die für Wagner erforderlich ist und über deren Mangel immer wieder Klage geführt wurde und wird?
Wagners eigene Ideen und Ideale im Spannungsverhältnis zwischen Anforderungen und Realisierbarkeit, zwischen "utopischem Entwurf und seiner Verwirklichung", seine Äußerungen über Gesangsästhetik und seine in zahlreichen Schriften dargelegten Ansprüche und Desiderata werden in diesem Zusammenhang nochmals hinterfragt: Die "Worttonmelodie der menschlichen Stimme", von der Wagner in Oper und Drama schreibt, als eine Symbiose von ,Wortsprache' und
,Tonsprache', "eine von Wortgehalt und Artikulation belebte, dennoch instrumental gedachte Linie des Gesangs", Wagners mitunter zum missverstandenen Dogma erhobene Idee des Sprachgesangs und ihre Bedeutung für die Gesangstechnik sowie seine Vorstellung von "Gesangswohllaut" und "deutschem Belcanto", Stimmfächer und Stimmtypen in seinen Werken und die Frage nach dem Sänger-Darsteller im Heldenfach werden in Beiträgen internationaler Wissenschaftler und weltweit renommierter Wagner-Interpreten aus historischer wie aktueller Perspektive zur Diskussion gestellt.