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Gedichte sind notwendige Träume, sagt Günter Herburger, ohne sie könne er nicht leben, auch nicht längere Bücher schreiben. Voraussetzung dafür seien Wissen, Geduld, Spiellust und Zorn.
Der neugierige Blick, gepaart mit perfider Beobachtungsgabe und den Horizonten der Erinnerungen, findet Bilder, die als Katalysatoren der Sprache wirken. Im Bündnis von Alltag und Weltgeschichte, Natur, Phantasie und Wissenschaft gelingen Herburger Gedichte, die das Leben mit dem Tod vereinen und trotz Schrecken sich auch vor Leichtigkeit verneigen.
"Der Kuss", voll schonungsloser Zuneigung und Empathie, könnte ein rigider Klassiker des 21. Jahrhunderts werden, denn "das Paradies tut so weh".