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Die 30-jährige Berlinerin Ruth Tauber wird Ende Oktober 1941 mit Mutter Erna, Mann Julius und dem sechsjährigen Sohn Michael plötzlich aus der Reichshauptstadt nach Litzmannstadt deportiert. Sie ist gezwungen bis zur Liquidierung des Ghettos im Sommer 1944 dort zu leben und wird so Zeugin zahlreicher Aussiedlungen, Selektionen und der allgemein katastrophalen Wohn- und Ernährungssituation, die sie präzise erinnert. Über das Konzentrationslager Auschwitz Birkenau gelangt Ruth schließlich in das KZ Stutthof bei Danzig und von dort im November 1944 in ein Außenlager des KZ Flossenbürg nach Dresden zur Zwangsarbeit für die Firma Bernsdorf und Co. Hier erlebt sie im Februar 1945 die Bombardierung der Stadt, nach der für die deutsche Jüdin eine Odyssee durch weitere Lager in Sachsen und Böhmen beginnt. Bald kennen Ruth und ihre Freundin Ella nur noch einen Gedanken: Flucht! ...
In einem emotionalen, bislang unveröffentlichten Tatsachenbericht aus dem Jahr 1961 schildert Ruth Alton, basierend auf umfangreichen Aufzeichnungen von 1945 nicht nur ihr eigenes Schicksal als bangende und hoffende jüdische Mutter und Ehefrau im Dritten Reich, sondern auch das Schicksal vieler anderer Berliner Juden in Lodz. Ihr früher Bericht ist damit nicht nur ein bedeutsames historisches Zeugnis für die Holocaustforschung, sondern auch eine spannende und wertvolle Lektüre gegen Rassismus und Krieg, die ihre Leser unwillkürlich tief in ihren Bann ziehen wird.