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2002 verstarb mit Wolfgang Blankenburg einer der Großen der deutschsprachigen Psychopathologie und Psychotherapie des 20. Jahrhunderts. Blankenburg hat Unverzichtbares für die Weiterentwicklung dieser Fächer unter Berücksichtigung anthropologischer und philosophischer Herangehensweisen geleistet. Seine Habilitationsschrift "Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit" (1971) wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Blankenburg arbeitete zunächst in Freiburg und Heidelberg. Später leitete er psychiatrische Kliniken in Bremen und an der Philipps-Universität Marburg.
Der vorliegende Band versammelt ansonsten schwer zugängliche Aufsätze aus allen Schaffensperioden Blankenburgs. Die für das Gesamtwerk repräsentative Sammlung von Texten orientiert sich an den Leitbegriffen und Grundkonzeptionen des Blankenburgischen Denkens. So finden sich wegweisende Beiträge zum Verhältnis von Philosophie und Psychiatrie, zum Leib-Seele-Problem, zur Daseinsanalyse und Anthropologie, zu einer dialektischen Betrachtungsweise in der Psychiatrie und einer Psychopathologie der Freiheit. Die stärker klinischen Aufsätze beschäftigen sich mit dem Thema des Wahns, einer Psychopathologie des "Common Sense", dem Leidensdruck und der Ermöglichung von Therapie in der Futur-II-Perspektive. Der Band wird ergänzt durch eine Einleitung in das Werk, biographische Notizen und eine Bibliographie.