Was ist der systematische Zusammenhang von Kunst und Philosophie?
Warum lässt sich daraus etwas über die moderne Kultur
lernen?
Kulturen, so lautet der Vorschlag des Buches, sollten wie Diagramme
betrachtet werden. Dazu wird auf eine semiotische Theorie des
Sinns zurückgegriffen, um sie am Beispiel von Kunstwerken zu
einer Philosophie der modernen Kultur zu entfalten. Kulturen
erscheinen so als Reflexivitätsverhältnisse, die am Leitfaden unterschiedlicher
Symbolordnungen diagrammatische Relationen
aufbauen. Solche Relationen werden als dissonante Resonanzen
beschrieben. Philosophie, Künste und Wissenschaften tragen
als Praktiken der Pflege von Reflexivitätsverhältnissen dazu bei,
Kulturen als Möglichkeitsräume darstellbar und beobachtbar zu
machen. Begriffe, mathematische Formeln und künstlerische Artefakte
stellen dabei der Sinnbildung unterschiedlich codierte Zeichen
zur Verfügung, auf die Wahrnehmungs- und Kommunikationsprozesse
zurückgreifen und die in ihrer Unterschiedlichkeit
aufeinander verweisen.