Die DVD enthält die prämierte Premiere-Aufzeichnung vom 22. März 1996 in den Münchener Kammerspielen. Für absolute Insider und Fans bringen wir hier die fantastische Kritik von Simone Dattenberger im Münchner Merkur, die auch als Linernotes neben zahlreichen Fotos im Booklet abgedruckt ist: "Da Vaddi" war schon enttäuscht, dass er auf der Gourmet-Abenteuertour den Tafelspitz vom Riesenwaran nicht gekriegt hat - weil der ausgestorben ist. Den letzten hat ein Zahnarztehepaar aus Ebersberg "z'ammgfressn", erzählt den Zuschauern in den Münchner Kammerspielen eine Dame mit gezierter Fistelstimme. Gerhard Polt schlüpft bei dem Programm "Bayern Open" wieder in viele Rollen, um seine Bayern umso besser derbleck'n zu können... Bürgermeister und Wirt, Kreissparkassen-Vorstand und Gebirgsschützen-Hauptmann. Er weiß genauestens Bescheid - aus eigenem Alltagserleben - über Filz und Faschisten, über joviale Ausbeuter und väterliche Erziehungsterroristen. Da gibt's aber auch den Komparsen, der den deutschen Film retten will, oder den Südtiroler, der Bletschachers mit "zu Stadelheim in Banden" gedenkt und "Andachtsschießen" auf Tonkassette für 25 Mark verkauft. ,S Leit-Tratz'n fetzt aber auch musikalisch, wenn die Biermösl Blosn - Hans, Michael und Christoph Well - Zither zückt, Tuba stemmt, Harfe krault, Peitschce schnalzen lässt, Sense wetzt, Alphörner ins Publikum schiebt und "Drehleier unplugged" spielt. Sie zerpflückt unnachahmlich leger und ungeniert - ist wurscht ob Wirts- oder Schauspielhaus - Bayerns Dorfkosmos. Die freiwilligen Feuerwehren werden nasskalt abg'spritzt ebenso wie Politiker und die hohe Geistlichkeit. G'fensterlt wird im Internet durchs "window"; und ein Werk von "Friedhelm" Bach, aufgefunden im trefflich von Polt porträtierten (fiktiven) Bad Hausen - 628 Einwohner, 120 000 Übernachtungen -, gelangt beim Sportverein-Jubiläum als kultureller Höhepunkt zu Gehör. Den erreicht das Biermösl-Konzert seinerseits insbesondere dann, wenn sich Gerhard Polt einmischt: spanisch feurig, bei den Zugaben alpenländisch mit Glöckchen und Lämmlein-Mäh oder countrymäßig beim Trucker-Song. Übrigens: Obwohl "da Vaddi" seit dem Rinderwahnsinn "etepetete is' mit'm Fleisch", hat er bei den "man-eatern" doch mitgegessen - man hat ja schießlich für die Reise bezahlt. Und zum Glück nehmen die keine Engländer, sondern nur Boatpeople - höchstens. "dass's amal an Blauhelm erwisch'n". Simone Dattenberger, Münchner Merkur, 25. März 1996