"Erschossen in Moskau ...": Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950–1953

Das Totenbuch zum Moskauer Friedhof Donskoje dokumentiert erstmals das Schicksal von 926 Deutschen, gegen die zwischen 1950 und 1953 das höchste sowjetische Militärtribunal in der SBZ/DDR oder das Oberste Militärtribunal in Moskau die Todesstrafe verhängte. In der letzten Phase der Herrschaft Stalins wurden sie der Spionage, der antisowjetischen Agitation und Propaganda oder des illegalen Waffenbesitzes bezichtigt und nach sowjetischem Recht verurteilt. Sie wurden nach Moskau verschleppt und im Keller des Gefängnisses Butyrka erschossen. Auf dem Moskauer Friedhof Donskoje verscharrte der Geheimdienst ihre Asche. Die Namen und Kurzbiografien der meist spurlos Verschwundenen wurden in einem Forschungsprojekt der Internationalen Gesellschaft Memorial, Moskau und Facts & Files, Berlin gemeinsam mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur aus Berlin recherchiert und bearbeitet. Die Forschungsergebnisse werden ab November 2005 zusätzlich in einer Wanderausstellung präsentiert.