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Ein tschechischer Künstler der Moderne von Weltrang wurde im KZ gezwungen, für die SS Jagdszenen und Alpenlandschaften zu malen. Als Akt der Freiheit begann Josef Capek (1887-1945) - sonst noch Prosaautor und Dramatiker - dort erstmals mit dem Schreiben von Gedichten, die dann heimlich im Lager kursierten. Abschriften gelangten aus dem KZ in die Hände von Capeks Frau. Die Originalhandschriften, in dieser Ausgabe als Faksimile abgebildet, wurden von einem Gefährten Capeks gerettet, der den Todesmarsch aus Sachsenhausen überlebte. Ausgangspunkt von Josef Capeks Lyrik - in der Übertragung von Urs Heftrich hier erstmals auf Deutsch - war die Klage um den bereits vor der Okkupation gestorbenen Bruder und weltberühmten Schriftsteller Karel Capek; das letzte Gedicht »Vor der großen Reise«, dem Transport vom 25. Februar 1945 aus Sachsenhausen nach Bergen-Belsen, nimmt die Todeserwartung vorweg. Motive aus dem Lageralltag verbinden sich mit Trost-, Hoffnungs- und Sehnsuchtsversen.