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Christian Hannig sind Reiseführer fremd. Mit ihnen kommt man einem Land nicht wirklich nahe. Nicht das "Highlight", sondern der Weg ist das Ziel. Er fährt nicht durch, sondern in ein Land: zu den Menschen, ihrer Kultur und der Natur. Seine Haltung: Ehrfurcht vor dem, was da ist, Hören und Sehen, sich selber zur Nebensache machen, mit Worten Bilder malen, die Objektive nie erfassen, Bescheidenheit im "Outfit" (ohne Komfortprodukte und hochwertige Technik), weg von sozialen Unterschieden, fernab eines wie immer gearteten Wachstums- und Überlegenheitsdenkens. Sein "Tagebuch aus Totemland" entlang der alten Goldgräberspur nimmt den Leser mit auf die Reise, auf der die heutige geschichtlich geprägte Indianerkultur erlebt wird: unmittelbar, anschaulich und eindrucksvoll. Da wird keine Indianer-Romantik vermittelt, sondern Nachdenklichkeit und Staunen über die Wunder einer grandiosen Natur, einschließlich der Begegnung mit Menschen und Tieren. Eine Annäherung, die darauf beruht, nicht belehren zu wollen, sondern hofft, selbst besser zu werden im Umgang mit dem Fremden und neue Maßstäbe an das, was er ist und was er hat, zu legen. Dem Leser erschließt sich ein Kanada, das man so nicht für möglich hält.