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In seinem autobiografischen Essay geht Hans-Dieter Schütt den
Auswirkungen des am eigenen Leibe erfahrenen Weltenumbruchs
nach, die den Staat DDR in den Osten Deutschlands verwandelten.
Schütt, Jahrgang 1948, war bis zum Herbst 1989 Chefredakteur der
FDJ-Tageszeitung »Junge Welt«, und sein Name stand am Ende für
die immer rücksichtsloser und realitätsblinder werdende Schärfe
staatlicher Agitation und Propaganda.
Wie wird aus einem Kind, das zu Hause im thüringischen Ohrdruf
nur Westsender hören und sehen darf, ein überzeugter FDJ-Funktionär?
Wie vereist eine glühende Überzeugung zum Dogmatismus?
Was fängt ein Mensch mit der plötzlich geschenkten Freiheit an,
und wieviel Verrat an den früheren Idealen steckt im Genuss dieser
Freiheit?
»Man muss ab einem bestimmten Alter den Mut haben, auch in die
Asche seiner Jahre zu blicken.« Diesem Satz des DDR-Lyrikers und
Tagebucherzählers Hanns Cibulka fühlt sich Schütt in seinem
Bericht verpflichtet. Sein Buch ist eine ehrliche, kritische Erzählung
aus dem Inneren des SED-Propaganda-Apparates.