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Die USA konnten mit dem Sieg gegen Hitler-Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg ihr Image als Verteidiger hilfloser Völker aufbauen. Howard Zinn schildert in Band 7 der "Geschichte des amerikanischen Volkes", wie die Vereinigten Staaten mit dem Kriegsende zur neuen Weltmacht aufstiegen und seitdem Werte von Freiheit, Demokratie und Wohlstand verkörpern, obwohl seinerzeit im Inland die Aufstände der Schwarzen gegen den institutionalisierten Rassismus und die Unterdrückung erst noch bevorstanden.
Nach dem Krieg bestand in den USA parteiübergreifend ein Konsens darüber, dass die Sowjetunion eine Bedrohung darstellte. Im Kalten Krieg etablierte sich eine Politik der Militarisierung der Wirtschaft im Inland und der Intervention im Ausland. Demokratische Werte wurden dabei in der internationalen Politik immer dann handlungsleitend, wenn militärische Auseinandersetzungen oder wirtschaftliche Aufbauhilfe den amerikanischen Einflussbereich stärken konnten. Zinn beschreibt diese US-Politik als Pragmatismus, der historisch gewachsen und auch gegenüber Hitler zum Tragen gekommen war: Ehe Deutschland und Japan machtpolitisch sichtlich erstarkten, hatte Präsident Roosevelt wenig gegen die Judendiskriminierung des Nazi-Regimes unternommen und ihre Verfolgung und Internierung wurde erst spät zum eigentlichen Politikum. Die schwarze Bevölkerung in den USA sah indes manche Parallele zur eigenen Situation in der Verfolgungspolitik Hitlers. Erst nach dem Krieg setzte sich Präsident Truman dafür ein, dass Schwarze in den Vereinigten Staaten laut Gesetzgebung nicht länger Menschen zweiter Klasse waren. Der Hauptgrund: Die neue Führungsmacht USA fürchtete um ihr internationales Ansehen und einen daraus resultierenden Machtverlust. Indes konnten erst gewalttätige Ausschreitungen der 60er und 70er Jahre bewirken, dass bis dahin längst bestehende Bürgerrechtsgesetze auch durchgesetzt wurden.