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Eine latente Unsicherheit über die Frage der Kunst scheint eine Konstante in der Geschichte der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Weißensee war nie ein akademischer Ort, wo ein ungebrochener Kunstanspruch vermittelt worden wäre. Der individuelle Künstleranspruch der Lehrkräfte und der studentischen Jugend brach sich - in zeitenweise unterschiedlichem Maße - an den kulturpolitischen Verhältnissen in der DDR.
Im Zentrum der hier wiedergegebenen Zeitzeugengespräche stand das Problem der Lehre an dieser Hochschule in ihrem Kontext kultureller, individueller, gesellschaftlicher, politischer Konfliktfelder. Die Bedeutung der Publikation besteht darin, die Logik und auch die Lebendigkeit der kulturgeschichtlichen Entwicklung anschaulich zu machen, die sich an diesem wichtigen Hochschulort in den Jahren 1946 bis 1990 vollzog.
Den Gesprächen schließt sich das Protokoll des Symposiums 'Der Künstleranspruch und die Kunstverhältnisse - die Kunsthochschule Weißensee in Zeitzeugengesprächen' von 1999 an, bei dem der Versuch gemacht wurde, die bisherigen Gesprächsfäden in einem öffentlichen Forum zu verknüpfen.