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Ein Autowrack im Nashorngehege, Eisenbahnschienen bei den Bisons, ein Giftgasfass im Aquarium - außergewöhnliche Skulpturen werden vom 10. Juni bis zum 18. Oktober im Wiener Tiergarten Schönbrunn für provokante, irritierende Bilder sorgen.
Tiergärten bemühen sich in der Regel darum, ihren Besuchern ein Stück Naturidylle zu präsentieren. Die Bedrohungen, denen die echte Natur 'draußen', das Vorbild der künstlichen Wildnis, ausgesetzt ist, bleiben bei diesen Nachahmungen normalerweise unsichtbar.
Die Künstler Rainer Dempf und Christoph Steinbrener ändern das nachdrücklich. Für vier Monate vervollständigen sie das Bild der künstlichen Wildnis um menschliche Spuren. Mit markanten Einbauten in ausgewählten Gehegen inszenieren sie überraschende Situationen des Aufeinandertreffens von Natur und Zivilisation und schärfen den Blick auf das gegenwärtige Verhältnis zwischen Natur und Mensch. Die Wahrnehmung der paradiesischen Idylle wird als Illusion entlarvt.
Das Buch Trouble in Paradise dokumentiert das Projekt - mit Textbeiträgen von Dorothée Bauerle-Willert, Bernhard Kellner und Ernst Strouhal, einem ausführlichen Gespräch mit Dagmar Schratter, Direktorin des Tiergarten Schönbrunn und natürlich zahlreichen Fotos.
Nach DELETE! Die Entschriftung des öffentlichen Raums (2006, vergriffen) das zweite Buch der Interventionsspezialisten Steinbrener/Dempf bei orange-press.