Paare im Wandel, Ausgabe 01: Die Ausgangsituation - Unschuld und Schuld in Paar-Beziehungen - Den Kindern zuliebe

Fünfzig bis sechzig Jahre unseres Lebens können wir in Partnerschaften leben. Tendenz steigend. Immer weniger verbringen diese Zeit mit einem einzigen Partner. Ist es überhaupt möglich einem Menschen zu versprechen, nur mit ihm/ihr, diese 50-60 Jahre zu teilen? Wer kann solch ein Versprechen geben und halten? Brauchen wir eine derartige Idealisierung der einen Beziehung, und deren Dauer bis zum Tod? Was veranlasst uns solche meist unerfüllbaren Versprechen abzugeben und uns, bei Nichtgelingen, schlecht zu fühlen?
Andererseits haben wir den Wunsch und die Sehnsucht, den Mann, die Frau, fürs Leben zu finden. Ist es möglich ohne das absolute Treueversprechen zusammen zu kommen? Hilft es uns, wenn wir am Beginn der Beziehung, die Endgültigkeit dieser einen Beziehung nicht so dramatisieren? Und tun wir uns dann, bei einer möglichen Veränderung der Beziehung, leichter?
Ich habe erlebt, dass beide Partner die Kraft haben, oder finden können, ihre partnerschaftlichen Probleme zu lösen. Entscheidend sind der eigene gute Wille und das Interesse am Partner. Das Ausweichen auf Rechtsanwälte, Therapeuten, Berater ist sehr oft ein Wegschauen, statt ein in Ordnung bringen. Der Wunsch, dass andere die eigenen Unfähigkeiten regeln könnten, geht nicht in Erfüllung. Was in Ihrer Beziehung Gültigkeit besitzt, kann nur von Ihnen beiden ausgehandelt werden!