Anlässlich des großen New York-Projekts im Sommer 2007 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin erscheint ein Reader, der die Gegenwart der Stadt in Wort und Bild vermisst: eine kulturelle Kartografie New Yorks. Es ist ein Versuch, den Bewegungen der Stadt nachzuspüren, wenn auch nicht dem großen Fluss des Kapitals oder den Wellen der Unterhaltungsindustrie, sondern den kleinen Bewegungen, den flüchtigen, subtilen, unsichtbaren Strömungen, die New York wie viele kleine Kreisläufe, wie Städte in der Stadt durchziehen. New York ist eine Stadt der Bezirke, der Boroughs mit ihrem eigenen Charakter, ihren eigenen Szenen, ihren Grenzen: Brooklyn durch die Augen des Schriftstellers Jonathan Lethem; Lefrak City, eine Sozialbausiedlung in Queens, durch die Kamera des Fotografen Gerard Gaskin; die Straße als quintessentieller öffentlicher Raum, wie ihn der Filmemacher Jem Cohen sieht; mit Adrian Kreye auf den Spuren der Folgen des 11. September; Carol Kino über die Verzahnung von Kunst und Ökonomie, Detlef Diederichsen über das Musical als Keimzelle des Pop, John Leland über die Latte-Macchiatoisierung von Harlem und viele mehr.
Der subjektive Blick steht im Vordergrund, vom Fotoessay über die Erzählung bis hin zum Comic sind alle Genres versammelt. So entsteht ein kultureller Stadtplan, dessen Koordinaten den Leser dazu einladen, sein eigenes New York zu entwerfen.