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Dieser erste Band der Reihe "Identitäten und Alteritäten" sammelt die Aufsätze der ersten Jahrestagung des Freiburger Sonderforschungsbereichs "Identitäten und Alteritäten. Die Funktion von Alterität für die Konstitution und Konstruktion von Identität" (SFB 541), die im Februar 1998 stattfand. In dieser Tagung sollte das zentrale Thema der Abgrenzung von Identität durch Ausgrenzung des/der Anderen (eben: von der Alterität) in interdisziplinärer Vielfalt behandelt werden. Dabei trat besonders die Figur des Grenzgängers, also desjenigen, der Grenzen überschreitet oder sich auf ihnen niederläßt, in den Mittelpunkt des Interesses.
Nach Vorwort und Einleitung enthält der Band fünf Schwerpunkt-Themen, die die Figur des Grenzgängers umspielen. Im ersten Abschnitt geht es um Definitionen und Charakterisierungen des Grenzbegriffs aus historischer, soziologischer, sprachwissenschaftlicher, psychologischer, literarischer und theologischer Sicht. In einem zweiten Teil behandeln Beiträge aus der Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft das Phänomen Grenze systematisch unter Einbindung anthropologischer Gesichtspunkte wie dem der Körperlichkeit bzw. landschaftlichen Situierung des Menschen und entwickeln eine Anzahl von Modellen verschiedener Grenzen oder Grenzziehungstypen.
Abschnitt III ("Grenzgänger innerhalb einer Kultur") verfolgt eine Zahl von Beispielen grenzüberschreitenden Verhaltens innerhalb eines Staates oder einer kulturellen Einheit, sei es im sozialen, religiösen oder sexuellen Bereich. Abschnitte IV und V dehnen das Untersuchungsfeld auf Grenzgänge zwischen homologen Kulturen (also auf einer ähnlichen Stufe befindlichen Gesellschaften) bzw. heterologen Kulturen aus. Die Beiträge inkludieren z.B. eine Besprechung des elsässischen Karikaturisten Jean-Jacques Waltz (bekannt unter dem Pseudonym Hansi) sowie zwei weitere Aufsätze zum Elsaß; historische Beiträge zu der Grenzgängerstellung der Magyaronen im Burgenland und zur grenzüberschreitenden Regionalentwicklung im Vergleich Kanada und Polen sowie literarische Thematisierungen des Grenzbegriffs in skandinavischer und englischsprachiger Literatur. Religiöse, politische und vor allem sprachpolitische Analysen vervollständigen die vielfältigen Anwendungen des Grenzgängerbegriffs.
Der Band schließt mit einer autobiographischen Fallstudie, dem Bericht des in Schweden lebenden Griechen Theodor Kallifatides, dessen Erfahrungen als Einwanderer und seine Entwicklung zu einem schwedischsprachigen Lyriker eindrucksvoll geschildert werden.