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ZUM BUCH
Nachkriegs-Kinder
Kindheit in Deutschland 1945-1950
Kriegsende. Vorbei sind Bombennächte und Fliegeralarm. Eine neue, schwere Zeit bricht an. Es geht darum, den täglichen Bedarf zu decken und die Not zu lindern. Hamsterfahrten aufs Land, Tauschgeschäfte, Schlange stehen vor den Läden. Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie versuchen, so gut es jedes vermag, zum Unterhalt der Familie beizutragen. Der zwölfjährige Helmut geht 1946 in Beelitz auf "Kohleklau", ein gefahrvolles Unternehmen, bei dem er schließlich erwischt wird. Der achtjährige Peter bekommt für seine Dienste als Balljunge auf dem Tennisplatz der Amerikaner in Berchtesgaden Butterbrote, mit denen er den Speiseplan seiner Familie bereichert.
Die Zeitzeugen, die sich in diesem Buch an ihre Kindheit erinnern, zeichnen ein vielfältiges und kontrastreiches Bild der Jahre vor dem wirtschaftlichen Aufschwung. Tragische Geschichten stehen neben heiteren und amüsanten Episoden. Traurige und tröstliche Begebenheiten halten sich die Waage. Im Vordergrund steht das persönliche Erleben von Menschen wie du und ich, aus dem sich ein eindrucksvolles Mosaik der Zeit zusammensetzt.
Da erinnert sich Edda Flindt an die idyllisch anmutende Kindheit in der Mühle der Großeltern bei Köln, wo sie mit ihren fünf Geschwistern, ihrer Mutter und ihrer Tante nach einer abenteuerlichen Odyssee aus Sachsen lebte. Elisabeth Lüninghake schildert die Spiele, mit denen sich Kinder die Zeit vertrieben, die einfachen Mittel, die dafür genügen mußten; sie erzählt von den kratzenden, selbstgestrickten Badeanzügen, die das Badevergnügen in der Ems nicht trüben konnten. Erika Wagner denkt an die Puppe zurück, die sie und ihre zwei Schwestern zu Weihnachten bekamen. Jede durfte sie einen Tag lang hegen und pflegen und mußte sie dann weitergeben. Doch Teilen ist schwer. Die kleine Erika versteckte sie im Holzschuppen. Der nächtliche Regen durchnässte sie. Dafür bekam sie von ihrer Mutter die erste Ohrfeige ihres Lebens.
Die Vielfalt der Quellen, aus denen die Erinnerungen stammen, machen den Reiz dieses Buches aus. Die Autoren kommen aus allen Gegenden Deutschlands. Mit Hilfe eines Ortsregisters kann sich der Leser orientieren. Alte Fotos und Dokumente aus den Fotoalben der Verfasser ergänzen die Texte. In ihrer Gesamtheit spiegeln die Beiträge die gesellschaftliche Bandbreite der Zeit wider.
ZUR REIHE ZEITGUT
Lebendige Erinnerungen bewahren
Die Buchreihe ZEITGUT beweist, daß Geschichte kein trockener Schulstoff sein muß. Mit Zeitzeugen-Erinnerungen öffnet sie den Blick auf den Alltag der Menschen. Jeder Band stellt in 35 bis 45 lebendigen Erinnerungen einen markanten Abschnitt deutscher Geschichte vor. Die Buchreihe ist einzig in ihrer Art.
Die Texte der Sammelbände stammen von Menschen aus allen Gegenden Deutschlands und repräsentieren zugleich die soziale Bandbreite der Gesellschaft. Die Bücher sind ein Stück "oral history" im besten Sinne und sprechen damit ein breites Publikum an: diejenigen, die die Zeiten miterlebt haben, und ihre Kinder und Enkel, die mehr erfahren wollen, als in den Schulbüchern steht.
Junge Menschen haben mit den Texten der Reihe ZEITGUT die Möglichkeit, das Leben der Eltern- und Großeltern-Generation in großer Bandbreite kennen und verstehen zu lernen. So werden geschichtliche Vergangenheit und eigene Herkunft gut begreifbar.
Mit Hilfe eines Ortsregisters und einer chronologischen Übersicht der wichtigen Ereignisse der jeweiligen Zeit kann sich der Leser orientieren. Fotos und Dokumente, meist aus dem Besitz der Zeitzeugen, ergänzen die Texte.
Immer mehr Pädagogen setzen die Reihe ZEITGUT ein, um ihren Schülern Geschichte lebendig zu vermitteln. Die Bände sind auch für die politische Bildungsarbeit gut geeignet. Daher empfehlen viele Buchhändler und Bibliothekare ZEITGUT auch als Geschenk für Kinder und Jugendliche.
Einsendungen von eigenen episodenhaften Erinnerungen aus Deutschland im 20. Jahrhundert sind jederzeit erwünscht an Zeitgut Verlag GmbH, Lektorat, Klausenpaß 14, 12107 Berlin.