Auch die Grundschule wird von Konflikten und Gewalt in
vielfältigen Formen nicht verschont. Das Ausmaß ist zwar
im Vergleich zu anderen Schularten (noch) geringer, doch
stellt Gewalt auch hier ein gravierendes Problem dar. Verbale
Grenzüberschreitungen, Mobbing, Ausgrenzung, Drohungen,
Erpressungen oder körperliche Gewaltanwendungen zerstören
nicht nur die Grundlagen des Zusammenlebens- und -lernens,
sie stellen auch den Lernerfolg als Ganzes in Frage.
Lernen kann nur in einem Klima der Sicherheit und Anerkennung
gelingen. Deshalb berührt Gewaltprävention und
Umgang mit Konflikten die Basis des Lernens. Wenn soziales
Lernen gefördert, die Kommunikation verbessert und Konflikte
konstruktiv bearbeitet werden, so wirkt sich dies unmittelbar
auf die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler aus.
Darüberhinaus wird Schule zu einem Ort des gewaltfreien
Miteinanders, an dem man sich wohlfühlen kann.
Das hier vorgestellte Konzept zur Gewaltprävention an Grundschulen geht weit über herkömmliche Präventionsprogramme hinaus. Es umfasst, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, einen ganzheitlichen Ansatz, der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, aber auch Schulstrukturen einschließt. Verhaltensänderungen sind oft nur möglich und erreichbar, wenn sich auch Verhältnisse, die dieses Verhalten stabilisieren, verändern.
Beides muss im Blickfeld sein.