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    Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit

     
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    Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit

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    Haben deutsche Soldaten in den ersten Kriegsmonaten 1914 Tausende von unbewaffneten Zivilisten in Belgien und Nordfrankreich getötet und verstümmelt, ganze Dörfer in Brand gesetzt sowie bedeutende Kulturdenkmäler vorsätzlich zerstört? Oder waren Berichte über solche Greueltaten ein Produkt der alliierten Propaganda und der Versuch von heimtückischen Angriffen illegaler Kombattanten auf die deutschen Truppen abzulenken?
    Anhand der Auswertung umfangreicher Archivquellen aus acht Ländern beantworten die Dubliner Historiker John Horne und Alan Kramer diese Fragen. Sie stützen sich auf Militärakten, Tagebücher deutscher Soldaten und Aussagen alliierter Zivilisten, zeichnen den Ablauf der deutschen Invasion präzise nach und belegen die Tötung von mehr als 6000 belgischen und französischen Zivilisten durch die vorrückenden deutschen Truppen. Doch nicht nur die Ereignisse von 1914 selbst, sondern auch die Entstehung konträrer Darstellungen, Deutungen und Mythen der Kriegsgegner werden vergleichend rekonstruiert und analysiert.
    Bereits im Vorfeld der Invasion führten die militärischen Rahmenbedingungen und die im deutschen Militär vorherrschenden Mentalitäten und Feindbilder zur Angst der deutschen Soldaten vor Franktireurs. Die Deutschen sahen sich als Opfer eines, so die offizielle Position, illegalen "Volkskriegs", bei dem auch Priester, Frauen und sogar Kinder deutsche Soldaten angriffen und Verwundete verstümmelten. Tatsächlich gab es höchstens vereinzelte Übergriffe von belgischen und französischen Zivilisten; viel häufiger führten etwa "friendly fire" oder Nervosität dazu, daß die vom "Franktireurmythos" erfaßten deutschen Soldaten brutal Vergeltung übten.
    Ebenso sorgfältig recherchieren und analysieren die Autoren das rasche Aufkommen entsprechender Gegenmythen auf seiten der Alliierten - schreckliche Teutonen, die Unschuldige töten, Frauen und Mädchen schänden und Kulturdenkmäler wie die Bibliothek von Löwen zerstören. Alan Kramer und John Horne weisen nach, daß die Regierungen der alliierten Länder Berichte der Vertriebenen über Greueltaten wie die Legende der Kinder mit den abgehackten Händen als Sinnbild der deutschen "Schrecklichkeit", in einer bis dahin einmaligen Propagandakampagne um die Meinung der neutralen Staaten nutzten. Diese "Schlacht" um die Deutung der Invasionsereignisse überdauerte den Krieg um Jahrzehnte und wurde nicht nur in offiziellen Untersuchungsberichten, bei den Kriegsverbrecherprozessen und Friedensverhandlungen ausgetragen, sondern erfaßte auch den Intellektuellendiskurs und weite Teile der Nachkriegsgesellschaften in den beteiligten Ländern.
    Im letzten Teil dieser preisgekrönten Studie betrachten die Autoren diese von den Kriegskontrahenten geführten Auseinandersetzungen, die damit verknüpften Erinnerungskulturen und deren Einfluß auf die Weltpolitik der Nachkriegszeit. Ihre Einschätzungen zu möglichen Kontinuitäten in der deutschen Militärtradition und deren radikalisierte Fortsetzung in der nationalsozialistischen Kriegführung im Zweiten Weltkrieg sind angesichts aktueller Debatten um das Kriegs- und Völkerrecht von nicht nur historischer Relevanz.
    Fraenkel-Preis 2000 des London Institute of Contemporary History and Wiener Library ("für ein hervorragendes Manuskript zur Geschichte des 20. Jahrhunderts")

    The Western Front Association United States Branch: Norman B. Tomlinson, Jr. Prize 2002 (awarded annually for the best work of history in English on the World War One Era)

    Product details

    EAN/ISBN:
    9783930908943
    Edition:
    1. Aufl.
    Medium:
    Bound edition
    Number of pages:
    741
    Publication date:
    2004-03-26
    Publisher:
    Hamburger Edition
    Languages:
    german
    EAN/ISBN:
    9783930908943
    Edition:
    1. Aufl.
    Medium:
    Bound edition
    Number of pages:
    741
    Publication date:
    2004-03-26
    Publisher:
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