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Wie kein anderer hat Horst Lippmann (1927-1997) nach 1945 die Entwicklung der Jazz-, Blues- und Rockmusik in Deutschland beeinflusst; er gilt als einer der bedeutendsten Wegbereiter der populären Musik.
Schon in seiner Jugend war er vom Jazz fasziniert: als 16-jähriger vertrieb er 1943 eine illegale Jazzzeitung, in der er die Jazzsendezeiten der "Feindsender" veröffentlichte, wofür er von den Nationalsozialisten, die den Jazz als "entartet" verboten hatten, inhaftiert wurde.
Im Nachkriegsdeutschland war er dann "der erste, der dem Jazz eine professionelle geschäftliche Grundlage gab" (Hessischer Rundfunk). Er organisierte Konzerte, gründete 1953 das Deutsche Jazzfestival Frankfurt (das älteste kontinuierliche Jazzfestival der Welt), unterstützte Jazzclubs, produzierte Hörfunk- und Fernsehsendungen sowie Schallplatten (u.a. 1963 die erste Platte von Eric Clapton), machte Frankfurt zur deutschen Jazzhauptstadt und war lange entscheidender Motor der Deutschen Jazzföderation.
Zusammen mit Fritz Rau gründete er schließlich 1962 die legendäre Konzertagentur Lippmann + Rau, die jahrzehntelang die Konzerte der nationalen und internationalen Stars aus Jazz, Blues, Entertainment, Pop und Rock veranstaltete, wie die von Duke Ellington, Ella Fitzgerald, Oscar Peterson, John Lee Hooker, B.B. King, Bob Dylan, den Rolling Stones und Klaus Doldinger.
Auf der Grundlage intensiver Recherchen und vieler Gespräche mit gemeinsamen Freunden und anderen Weggefährten von Horst Lippmann zeichnet der Autor ein sehr persönliches Bild dieses unverwechselbaren Jazzenthusiasten, der Musikgeschichte schrieb. Als besonderes Vermächtnis des Lebenswerkes von Horst Lippmann ist das Buch ein Muss für alle Musikliebhaber und Kulturinteressierte.