Andrea Palladio (1508-1580) hat sich bei der Konzeption seiner Bauten auf exakte mathematische Berechnungen ebenso gestützt wie auf Philosophie und Archäologie seiner Zeit und damit einen Topos der Moderne begründet: den Zusammenhang von Ästhetik und Wissenschaft. Sein Werk, das einerseits unvergleichliche Ikonen ästhetischer Architektur hervorgebracht hat, ist zugleich die erste Formulierung eines in Raster und Modul übertragbaren architektonischen Systems proportionaler Ordnungen.