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Wie gewinnt man Zugang zu einem philosophischen Werk, das auf keine widerspruchsfreie Theorie hinauswill, das kaum zusammenhängende Abhandlungen enthält, sondern in zahllose, ebenso brillante wie mehrdeutige Aphorismen zerfällt?
Christoph Türcke eröffnet einen völlig neuen Weg, um ins Zentrum von Nietzsches Denken vorzustoßen. Aus dem Schlüsseltext >Der tolle Mensch< aus Die fröhliche Wissenschaft entfaltet er alle großen Motive Nietzsches, deren innerer Zusammenhang auf diese Weise durchsichtig wird. Der Tod Gottes, der Wille zur Macht, der Übermensch, die ewige Wiederkehr - all dies macht Türcke kenntlich als Stufen radikaler Vernunftkritik und zugleich als Schutzwälle gegen den Wahnsinn, in den die entfesselte Vernunft sich am Ende zu stürzen droht. Deutlich wird dabei, daß Nietzsches rätselvolle psychische Erkrankung einer ebenso körperlichen wie geistigen Logik folgte.
>Der tolle Mensch< kann zugleich als ungewöhnliche, weil systematisch aus einem Kernpunkt argumentierende Einleitung in Werk und geistige Physiognomie Nietzsches gelesen werden.