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Eine europäische Kulturstadt ist Weimar seit mehr als 200 Jahren. Es war eine Frau, die Herzogin Anna Amalia, Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, unter deren Regentschaft der kulturelle Aufschwung der Stadt begann. Sie holte den Dichter Christoph Martin Wieland aus Erfurt, wo er an der Universität als Professor für Philosophie lehrte, nach Weimar. Er wurde Erzieher ihres Sohnes, des Erbprinzen Carl August.Der Erfolg seines Einflusses auf den jungen Fürsten ist bekannt. Carl August holte Goethe, Herder, Schiller, und er gab nach dem Wiener Kongress als erster deutscher Fürst seinem Land, das eben zu Großherzogtum erhoben worden war, eine Verfassung.Weimar, eine Stadt von heute etwas mehr als 60.000 Einwohner, die 1999 die Anerkennung als Wektkulturerbe für das "Klassiche Weimar" durch die UNESCO erhielt, ist ein "Who"s Who" des deutschen Geistesleben. Ob es sich um Philosophie handelt, um Dichtkunst, um Musik, um bildende Künste - an Weimar führte und führt kein Weg vorbei. Und wer von den Großen nicht in Weimar lebte, der besuchte die Stadt, sooft er konnte. Museen, Archive, Denkmäler und Gedenkstätten prägten das Bild dieser kleinen und schmucken Stadt. Weimar, das geistige, das europäische Weimar. Und auf der anderen Seite das beängstigende und immer wieder neu in das Bewußtsein der Welt sich drängende Buchenwald - sie gehören zusammen. Eine schmale Gasse, die Seifengasse, führt vom Goethehaus am Frauenplan zum Haus der Frau von Stein. Die Gasse wirkt heute, wie sie damals gewirkt haben mag, unebenes Pflaster, weit weg von der großen Welt, von der sie nur ein paar Meter getrennt ist. Auch heute noch fast menschenleer im Vergleich zum benachbarten Frauenplan. Ein Zeitungsjunge verteilt ein Anzeigenblatt. Es ist eine der ganz wenigen Straßen in Weimar, in denen man sich vorstellen könnte, Goethe zu begegnen. Man begegnet ihm nicht, aber er ist allgegenwärtig - auch oder vor allem im 20. Jahrhundert: Zeig ich die Fehler des Geschlechts, So heißt es: Tue selbst was Rechts.