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"Das Land ist weit, in Winden, eben, sehr gro"n Himmeln preisgegeben." Schon Rainer Maria Rilke geriet hier, zwischen Dollart und Jade, ins Staunen. Ostfriesland - das sind weite Wiesen mit Wallhecken, Alleen, vom Nordwestwind gekr"mmt, kilometerlange Wasserl"e, Kutterh"n an der K"ste und sieben Inseln mit wei"n Str"en und seltenen Biotopen. Mit der Er"ffnung des Seebades auf Norderney im Jahre 1797 begann f"r Ostfriesland der Fremdenverkehr - heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aus vertr"ten Sield"rfern, fr"her nur F"hafen f"r den Verkehr zu den Inseln, wurden bekannte K"stenbadeorte. Das Binnenland mit seinen alten Backsteinkirchen und M"hlen, reetgedeckten H"ern, Burgen und Schl"ssern entwickelte sich zum Magnet vor allem f"r Radler und Wanderer. Zwei Meisterleistungen sind es, die den Ostfriesen ihren Platz in der Geschichte sichern: der Bau der Deiche und der Abbau der Moore. Als w" der ewige Kampf gegen die See nicht genug, gab Friedrich der Gro" 1765 den Ansto"f"r ein Projekt, was ebenso kr"ezehrend werden sollte. Er versprach demjenigen Glaubensfreiheit und Befreiung vom Milit"ienst, der bereit war, das ostfriesische Moor urbar zu machen. Und davon gab's damals reichlich. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war noch ein Viertel der Region von riesigen Hochmooren bedeckt. Erst, als man den Wert von Torf als Brennmaterial entdeckte, begann die planm"ge Erschlie"ng. Ein m"hsames Unterfangen: "Erst Tod und Not, dann Brot", sagte man. Drei Generationen dauerte es, bis aus dem Moor ertragreicher Boden wurde. Heute erstrecken sich an ihrer Stelle bl"hende Acker- und Weidelandschaften - so weit das Auge reicht. Kein Wunder: Was Besucher (vor allem aus s"dlichen Gefilden) "ziemlich platt" finden, ist f"r die Ostfriesen der ganze Stolz. Wenigstens, so meinen sie, wird der Blick auf ihre herbsch"ne Landschaft nicht von Bergen verstellt.