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Mit 'SYLTER SOMMER' gibt Kurt Lothar Tank ein Bild der Insel, wie es sich in den Augen eines sehr empfänglichen, sensiblen Betrachters darstellt. Den Reichtum der Eindrücke, Begegnungen, Gespräche und Stimmungen eines Sylter Sommers hat Kurt Lothar Tank in einem Tagebuch festgehalten. Und obwohl das vor Jahren geschehen ist, hat dieses Tagebuch den vollen Reiz der Unmittelbarkeit: über alle tagesgeschichtlichen Wichtigkeiten hinweg bewahrt und enthüllt es zugleich das Geheimnis, die zeitlose Entrücktheit der Insellandschaft. Heute wie damals regen Düne, Himmel und Meer im hellen Licht wie auch das Drohende, Chaotische und Gewaltsame der Sturmtage zum Meditieren an. Was darüber hinaus den Rang dieser Aufzeichnungen bestimmt - Tank ist einer breiten Leserschicht vor allem durch seine Gerhart-Hauptmann-Monographie bekannt -, sind die Charakteristiken und Porträts bedeutender Männer und Frauen, die dem Verfasser auf der Insel begegnen. Das trifft insbesondere auf den Dichter der Powenzbände, Ernst Penzoldt, zu. Aus kleinen Einzelstrichen läßt der Verfasser ein groß geschautes Porträt dieses Mannes entstehen. Ähnliches gilt für die Skizzen, die andere Persönlichkeiten zum Gegenstand haben. Da ist Elisabeth Jungmann, die langjährige Gehilfin Gerhart Hauptmanns. Da sind der Bildhauer Edwin Scharff, der Intendant Barlog, der Schauspieler Mathias Wieman, der durch seine lebendige Schilderung den Schauspielerkollegen Werner Krauß in die unmittelbare Gegenwart und geistige Auseinandersetzung rückt. Aber Tanks Kunst der Menschendarstellung bedarf nicht nur der großen Persönlichkeiten, sie erweist sich auch an den einfachen Menschen der Insel: am einarmigen alten Briefträger, an dem Mädchen Amphitrite und anderen. Die Sprache des Verfassers steigert sich oft zu poetischer Schönheit oder auch zu klassischer Strenge. Die meisterhaften Illustrationen von Wilhelm M. Busch fügen sich beglückend in den Text ein. Wer die Insel kennt, weiß mehr von ihr, wenn er Tanks Tagebuch kennt.