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Wiederveröffentlichung des Meisters der Stehgreifgeschichten. Heino Jaegers Erdendasein war gelebte Anarchie. Seit Kindesbeinen hirngespeicherte Lebenserfahrung ließ ihn der Menschen Werke einer gnadenlosen Prüfung unterziehen. Jaeger war kein Missionar. Mit seinen Stegreifgeschichten und seinem grafischen Werk gelang es ihm, "die armen Menschlein" für Minuten und Stunden zum Freigang aus ihren selbst geschaffenen Gefängnissen herauszuholen. "Ich verbreite mich nicht nur über das Wort, sondern male mir auch meine Welt", sagte er in einem Filminterview, wohl wissend, dass nur wenige der zahlreichen Jünger seiner Freiheitsverheißung folgen würden. "Heino Jaegers Kunst bestand darin, in der scheinbar belanglosen Alltäglichkeit das Auffällige, das Abseitige zu sehen und hochkomisch wiederzugeben. Nie hörte man auch nur einen einzigen falschen Ton. Seine Werke, seine Figuren sind absolut zeitlos, und er war seiner Zeit weit voraus. Ein Virtuose, ein ganz großer Meister, bis heute unerreicht. Einmal, in den 80ern, sah ich ihn in der Lebensmittelabteilung des Hamburger Alsterhauses. Er stand vor einem Dosenregal, in der Hand eine Büchse mit Bohnen. Laut murmelnd las er sich selbst die Ingredienzen vor und lachte dabei. Als er weg war, nahm ich die Dose und las die Zeilen ebenfalls. 10, 20 mal. Und plötzlich musste ich auch lachen. Ich weiß bis heute nicht wirklich warum. Aber er hatte recht. Es war komisch." Olli Dittrich. "Ein würdiger Nachfolger Karl Valentins" Der Spiegel. "Wie konnte es geschehen, dass Heino Jaeger 25 Jahre ein Geheimtipp blieb? Wir haben ihn wohl nicht verdient." Loriot