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Es ist keine Autobiografie. Es sind keine Memoiren. Es sind Bruchstücke von Erinnerung, die Klara Obermüller hier vorlegt: kurze, schlaglichtartige Texte, in denen sie Rückschau hält und zu erkennen versucht, wie sie wurde, was sie heute ist. Gibt es am Ende vielleicht doch so etwas wie eine Gesetzmässigkeit, ein Muster oder einen unverwechselbaren Kern, der hinter allen Zufälligkeiten des Lebens steckt und der mich und nur mich ausmacht? Dies die Frage, die die heute 75-jährige Autorin beschäftigt und ihre Spurensuche in Gang gesetzt hat.
Jedem Text vorangestellt ist ein eindrückliches Foto, das allein schon eine ganze Geschichte erzählt. Klara Obermüller nimmt die Essenz der Bilder auf und denkt über die grossen Sinnfragen des Lebens nach: nicht chronologisch, sondern assoziativ. Dabei schlägt sie den Bogen von der Kindheit bis ins Alter.
Ihre Suche nach Herkunft und Identität beginnt dort, wo alles seinen Anfang nahm: bei den Eltern. Sie führt entlang von Kindheitserinnerungen, Aufzeichnungen des Vaters, Familienfotos und Tagebuchnotizen durch ein reiches Leben, das, geprägt von Neugier und innerer Unruhe, immer wieder neue Wendungen nimmt. Dabei geht es um Glück und existentielle Erschütterungen, um Versäumnisse und Vergehen, um Liebe und Freundschaft, um Zufall und Berufung, um Alter und Tod - und auch darum, was bleibt, wenn alles vergeht.
Zwölf Anregende und berührende Miniaturen, die man mit dem Kopf und mit dem Herzen liest - und die dazu anregen, selbst in die Vergangenheit einzutauchen und nach dem Kern des eigenen Wesens zu suchen.