In einem der schweren Luftangriffe auf Berlin wird das Haus zerstört, in dem der Diplomat Werner Otto von Hentig mit seiner Familie jahrelang wohnte. Hentig und sein 18-jähriger Sohn Hartmut können aus den brennenden Räumen nur wenig retten. In der Woche danach beschreibt der Vater - in einem Brief zu Weihnachten - seinen Kindern noch einmal Zimmer um Zimmer, was ihnen vertraut war: Möbel, Teppiche, Lampen, Bilder, Kunst und Kunsthandwerk, Bücherschätze ...
Wie nebenbei werden die Konturen eines Lebens sichtbar. Denn hier nimmt ein welterfahrener und vielseitig interessierter Sammler Abschied von Gegenständen, deren Schönheit, kunstvolle Fertigung und prägnante Herkunft ihm die Nähe zu fremden Kulturen bewahrt hatten. Er hat sie in mehr als 40 Jahren zusammengetragen, als Diplomat in China, Afghanistan, dem Vorderen Orient, in Polen, San Francisco, Bogota und Amsterdam.
"Meine lieben Kinder!"Der Abend vom 22. November 1943 hat uns grausam das Dach über dem Kopf weggerissen und alles, was Euch in Eurem Vaterhaus an Erinnerungen und Gegenständen bewahrt wurde, vernichtet. .... Wir wollen all den Dingen nicht nachtrauern, möglichst sogar nicht an sie denken, ja die heraufkommenden Selbstvorwürfe und Wunschträume unterdrücken. Aber wir dürfen sie auch nicht ganz vergessen ... "