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Zu den Kulturorten.
Präsentiert wird das zweite Heft einer Reihe, in der "Orte der Kultur" beschrieben und dokumentiert werden. Als solche "Orte" werden Kultureinrichtungen und Orte im eigentlichen Sinn verstanden, an denen sich über die letzten Jahrzehnte verschiedene Ausdrucksformen der Kultur etabliert haben.
Erfasst werden Kulturzentren, die prominenter und unverzichtbarer Bestandteil (alternativen) Kulturgeschehens in der Stadt sind (z. B. das Treibhaus), aber auch solche, die es mittlerweile nicht mehr gibt, die aber Eingang in die Kulturgeschichte gefunden haben (Utopia, Bierstindl und andere).
Im oberflächlichen Ru"ckblick wird das Utopia oft auf einige markante Ereignisse reduziert: das Bergisel-Festival, einige legendäre Konzerte, die Musikladendisco, die Gaydisco und dies und jenes. Wer sich vornimmt, mehr zu erfahren, stößt auf eine große Vielfalt an kulturellen Aktivitäten, die das Kulturleben Innsbrucks u"ber Jahre wesentlich geprägt haben. Auftritte von MusikerInnen, die - damals noch weitgehend unbekannt - später zu Weltstars wurden, legen Zeugnis daru"ber ab, welchen Instinkt und Mut die VeranstalterInnen bei deren Engagement hatten. Es waren aber vor allem auch die unzähligen Veranstaltungen mit Ku"nstlerInnen ohne große Namen, die Regionalprogramme, die Themenschwerpunkte und dann natu"rlich die großen Projekte Voices und Kunststraße, die dem Utopia einen besonderen Platz in der Kulturgeschichte der Stadt Innsbruck und Tirols zuweisen.
Die Bewertung der Kulturarbeit durch die Politik wird oft von der Frage beeinflusst, wie eine Einrichtung finanziell aufgestellt ist und mit gewährtem Fördergeld umgeht. Das soll auch so sein. Dabei darf aber nicht der Blick auf das verstellt werden, was die Einrichtung kulturell leistet und welcher persönliche Einsatz dahintersteckt. Wer das Utopia auf einen Defizitbetrieb reduziert, wird ihm nicht annähernd gerecht. Das Utopia wurde mit viel Idealismus, Herzblut und großem persönlichen und finanziellen Einsatz auf den Weg gebracht. Anfängliche Naivität, die niemand abstreitet, die aber generell
viele Erfolgsprojekte zu Beginn begleitet, wich zunehmend einer Professionalisierung.
Aus Fehlern wurde gelernt. So wurde das Utopia zu einem wertvollen, mehr noch, zu einem unverzichtbaren Kulturzentrum, das der Stadt Innsbruck sehr gut anstand. Klaus Bucher schrieb in der Utopiazeitung vom Juni 1986: "Gäbe es das Utopia nicht schon, man mu"sste es erfinden." Er hatte recht - auch heute noch.