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In den ersten Nachkriegsjahren mussten sich mehr als 300 ehemalige SS-Angehörige, Zivilisten und Funktionshäftlinge vor US-Militärgerichten wegen meist schwerer Verbrechen verantworten, die im KZ Mauthausen, in Gusen oder in einem der mehr als 40 Außenlagern begangen wurden. Unter den Angeklagten fanden sich - mit Ausnahme des ehemaligen Gauleiters von Oberdonau August Eigruber von österreichischen Medien kaum beachtet - auch 38 Männer österreichischer Herkunft. Deren auf umfangreichem Quellenmaterial basierende Biographien werden im Rahmen der vorliegenden Studie erstmals in den Fokus gerückt. Beleuchtet wird etwa, wie SS-Männer und Zivilisten in den KZ-Dienst gelangten, in welchen Funktionen die Angeklagten im Mauthausen-Komplex tätig waren und welche Gewaltverbrechen gegen KZ-Häftlinge sie im Zuge ihrer Tätigkeit begangen haben. Fast die Hälfte der angeklagten Österreicher wurde aufgrund der Schwere ihrer Verbrechen zum Tod durch den Strang verurteilt und in Landsberg am Lech hingerichtet. Die restlichen Verurteilten konnten jedoch in der österreichischen Nachkriegsgesellschaft wieder Fuß fassen. Zahlreiche Interventionen zu ihren Gunsten, sowohl von politischer als auch konfessioneller Seite, halfen ihnen dabei.