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Im Bereich des queeren Kinos der 2000er-Jahre hat kaum ein Land ein so erstaunlich reichhaltiges Portfolio produziert wie Israel. Kein Filmfestival mit LGBT-Schwerpunkt kommt heutzutage ohne eine breite Schau israelischer Beiträge aus - höchste Zeit also, sich auch im deutschsprachigen Raum damit zu befassen.
Es ist die spezifische Situation, in der diese Filme entstehen, mit der Ursula Raberger sich in ihrem Buch zum israelischen queeren Film eingehend beschäftigt. So zeigt sie eindrucksvoll, wie die enge Verwobenheit zwischen der erst jungen nationalen Geschichte des Staates, der progressiven Rechtsstaatlichkeit in Bezug auf LGBT-Anerkennung, dem schwierigen Verhältnis zu Palästina und den kulturellen und religiösen jüdischen Wurzeln das Spezielle des israelischen queeren Kinos ausmachen, und belegt dies anschaulich anhand ihrer Analysen einiger der bekanntesten und auch vieler hierzulande noch unbekannter Filme der letzten zehn Jahre.
Raberger bringt dabei nicht nur ihre Expertise in den Bereichen Filmwissenschaft und LGBT-Studies ein, sondern greift dank ihrer jahrelangen Arbeits- und Studienaufenthalte in Israel auf umfassende persönliche Eindrücke zurück, die einen besonders unmittelbaren Zugang zum Thema möglich machen. Das Buch enthält umfangreiches Bildmaterial, das die Filmemacher_innen der Autorin speziell zur Verfügung gestellt haben.