"»Edwin Abraham Mullhouse, dessen tragischer Tod um 01:06 Uhr des 1. August 1954 Amerika seines talentiertesten Schriftstellers beraubte, wurde um 01:06 Uhr am 1. August 1943 im schattigen Städtchen Newfield, Connecticut geboren.«
Mit diesem Satz beginnt die tragische Geschichte von Edwin Mullhouse, Wunderkind und früher Autor einer Vielzahl von Erzählungen sowie des hochgelobten Romans Cartoons, der im Alter von nur elf Jahren auf dramatische Weise ums Leben kommt. Anlass für Jeffrey Cartwright, der seit dessen frühester Kindheit an Edwins Seite war, das Leben des jungen Genies zu erzählen: von den ersten vorsprachlichen Lautexperimenten als Säugling über die Liebesgedichte einer stürmischen Schulzeit und intensiven Studien der Kinder- und Bilderbuchliteratur bis hin zu seinem frühen Ruhm und überraschenden Ende.
Doch natürlich ist Edwin Mullhouse, Leben und Tod eines amerikanischen Schriftstellers, 1943-1954 von Jeffrey Cartwright keine gewöhnliche Biografie, denn Jeffrey Cartwright, der fiktive, von Steven Millhauser ins Recht gesetzte Biograf, ist selbst ein Kind ...
Mit diesem erzählerischen Kniff und dem spielerischen Wechsel zwischen detailverliebter Wirklichkeitsbeschreibung und überbordender Fantasie erweist sich Millhauser als der moderne Nachfahre eines Laurence Sterne - und Edwin Mullhouse als der Cousin von Alice im Wunderland."