„Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“: Widerstand und Verfolgung der Zeugen Jehovas während des Nationalsozialismus in Kärnten

Mit der Einführung des "Hitler-Grußes" in Österreich gerieten die Zeugen Jehovas, die eben erst die Anerkennung als "Bibelforscher" von der Republik Österreich erhalten hatten, zunehmend unter Druck, da sie es ablehnten, mit "Heil Hitler" zu grüßen. Das Wort Heil ist im Sprachgebrauch der Bibel gleichbedeutend mit dem Wort Rettung, und diese kommt nicht vom Menschen. Im Herbst 1938 wurden Männer, die bereits im österreichischen Heer während des 1. Weltkrieges Dienst geleistet hatten, zur Waffenübung einberufen. Zeugen Jehovas verweigerten aus Glaubensgründen den Waffendienst und den militärischen Eid. Daraufhin wurden sie bis zu acht Monaten Haft verurteilt und nach Kriegsausbruch zum Tode verurteilt. Anklagen von Wehrdienstverweigerern wurden ab 9.9.1939 vom Reichskriegsgericht in Berlin behandelt. In Berlin-Plötzensee und Brandenburg wurden 37 österreichische Zeugen Jehovas mit dem Fallbeil hingerichtet, weitere 11 wurden an anderen Richtstätten erschossen.