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Wer Robert Louis Stevenson und Südsee hört und dabei an "Die Schatzinsel" denkt, der gibt zwar wieder, was die halbe Berühmtheit dieses Autors ausmacht die andere Hälfte gehört "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" , aber die Wahrheit ist damit nicht getroffen. Vielmehr hat Stevenson ab 1890 seiner kranken Lunge wegen die letzten Jahre seines kurzen Lebens auf Samoa verbracht und dort, ehe er 1894 starb, die ihm wichtigsten Werke geschrieben, darunter auch diese Erzählung, die er selber für seine beste hielt. Die Südsee-Inseln hatten damals bereits ihre Unschuld verloren und waren vielfach in die Hände skrupelloser Händler geraten. Deren Machenschaften, die hier Ausgangspunkt und moralische Inspiration sind, finden ihre dunkle Verkörperung in dem gewissenlosen Case. Er ist der Gegenspieler des Erzählers, der erst im Laufe der Geschichte sich der Verantwortung für die junge Insulanerin bewusst wird, nachdem er sie ohne langes Nachdenken in einer theaterreifen Szene scheinbar zur Frau genommen hatte. Die ungewöhnlich direkt und unverblümt geschilderte Liebe zwischen den beiden war allerdings so wenig das, was man sich damals unter einer romantischen Südsee-Geschichte vorstellte, wie die brutalen Unsitten der Kopra-Händler dem kolonialen Selbstverständnis der damaligen Leserschaft entsprachen. Umso glaubwürdiger und wahrhaftiger fesselt die Erzählung uns heute.