In Prosatexten von hintergr"ndiger Dichte legt Kurt Drawert den Blick frei auf die Besch"gung des Individuums durch die Gewalt sozialer Systeme. Den Phrasen bis zu dem Punkt nachgehend, wo sie verk"rpert sind, diagnostiziert er die Krankheit der Welt als die Krankheit ihrer Texte. Literarisch anspielungsreich und in luziden gedanklichen Verkn"pfungen erz"t er die Geschichte des K"rpers als die eines Fremdk"rpers, legt Br"che der Identit"und der Erinnerung offen. In seinem Hauser-Material " in diesem Band erstver"ffentlicht " bedient sich Drawert der Figur Kaspar Hauser als einer Metapher f"r das ausgegrenzte Irrationale, das mit der Aufl"sung der antipodischen Gesellschaftssysteme von Ost und West in die aufgekl"e Welt einbricht.