Rom, die ewige Stadt, als Palimpsest (griech. psestos, abgekratzt), als eine lesbare Textur aus Überlagerungen und Ablagerungen von Zeichen: Bauten, Bilder und Schriften, immer wieder überbaut, übermalt und überschrieben, durch all die Jahrtausende. In diesem ROMan treibt ein forschendes Ich mit den geschärften Sinnen eines Landbewohners durch die Stadt, in der seit Jahrhunderten radikale künstlerische und politische Positionen aufeinanderprallen. Es spürt eigenwillig Verknüpfungen nach, die in seinem Bewusstsein zusammenlaufen, und es beginnt einen Dialog mit Figuren, deren Wirken mit Rom aufs engste verknüpft ist: Mit Pasquino, einer "sprechenden Statue" aus der Antike, mit dem Maler Caravaggio und dem Filmemacher Pasolini. Die ungebrochene Aktualität dieser Figuren hat auch eine politische Dimension. Ästhetische und ethische Probleme kommen ebenso zur Sprache wie politische Ungereimtheiten, die über die subversiven Botschaften Pasquinos an die Öffentlichkeit gelangen. Darüber hinaus kommt es auf den langen Streifzügen zu grotesken Situationen und folgenschweren Begegnungen, die Denkanstöße liefern, Erinnerungen auslösen und Stationen einer ganz gewöhnlichen Biographie zutage fördern ...