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In den fünfziger Jahren sehen sie im Wiener Urania-Kino den Film "Traumstraße der Welt" - er inspiriert sie zum eigenen Lebenstraum. Die Nachkriegszeit fördert ihn nicht gerade, schon Reisen innerhalb Österreichs sind etwas Besonderes. Es folgt das Berufs- und Familienleben, was die eigenen Reisen nicht gerade länger und abenteuerlicher macht. Viele Jahre später, Eveline Knyz und Werner Schwarz aus Wien-Simmering stehen kurz vor der Pension, lernen sie sich kennen. Jetzt ist es Zeit für den gemeinsamen Traum.
In den Jahren der Vorbereitung wird akribisch geplant und ein Toyota Land Cruiser HZJ 75, Baujahr 1997, im Laderaum zum Wohnen adaptiert. Sie nennen ihren wichtigsten Reisepartner Toyosaurus. Es folgt eine Pilgerreise zum Heiligen Jakob, Schutzpatron der Reisenden, in Santiago de Compostela; dann entreißt sich das Paar dem Alltag und steigt in Wien-Simmering in das Auto. Sie lassen es in den nächsten 260 Tagen nie allein und starten ihre Reise deshalb auch nicht bequem im Flugzeug: Um ihr Gefährt heil an den Start zu bringen, reisen sie von Hamburg über Zwischenstationen in Afrika bis an die Südspitze des amerikanischen Kontinents - im Frachtschiff, wochenlang, und als Gäste unter den Seemännern. Es folgen knapp 70.000 Kilometer mit zehn Reifenschäden, sechs Ölwechseln und einem getauschten Zahnriemen - aber keiner nennenswerten Panne ihres rollenden Heims.
Auf vielen Streckenabschnitten war wohl nie ein Auto mit ausländischem Kennzeichen unterwegs. Die Bekanntschaften mit der Bürokratie bleiben nicht aus: Um ungerechten Verkehrsstrafen zu entgehen, spielt das Paar Tobsuchtsanfälle so glaubwürdig, dass man sie verwundert ziehen lässt. Das Auto wird regelmäßig durchsucht, man hilft sich mit der Notfalltoilette, die zur abschreckenden Wirkung ganz prominent platziert wird. Mit Wiener Schmäh wird somancher Zöllner 'bestochen', er bekommt ein selbst gebasteltes Papierschiffchen und muss lachen. Der Lohn sind unglaubliche Naturschauspiele, unvergessliche Landschaftseindrücke, tolle Gastfreundschaft und Bekanntschaften - mitunter an Orten, die noch kaum ein normaler Tourist gesehen hat.