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Die Geschichte Afrikas ist die Geschichte transkultureller Begegnungen. Lange hat man diese Begegnungen vor allem aus europäischer Sicht in den Blick genommen und Afrikaner lediglich als Opfer fremder Invasion und westlicher Einflüsse gesehen. Erst in jüngerer Zeit hat sich die Perspektive gewandelt. Das Augenmerk wird nun stärker auf die Eigenständigkeit und Selbstbehauptung afrikanischer Kulturen gelenkt und zugleich wird vermehrt nach Austausch und Vernetzung, nach Vermischung und Hybridisierung gefragt. Hier knüpfen die Beiträge des Bandes an. Sie untersuchen Räume von Kontakt und Kommunikation, in denen Positionen und Identitäten neu entworfen wurden. Das besondere Interesse gilt den Vorstellungen und Bildern einer gemeinsamen Vergangenheit. Es geht um die Aneignung und Neuverhandlung tradierter Werte und Normen, um Erinnerungspraktiken und Riten des Gedenkens, um kollektive Mythen und politische Symbole. Die Kommunikations- und Erinnerungsräume, die sich derart formten, sind dabei nicht unbedingt als konkrete geographische Räume zu verstehen, sondern an erster Stelle als soziale Räume. Die Beiträge des interdisziplinär ausgerichteten, von Historikern, Afrikawissenschaftlern und Ethnologen verfassten Bandes behandeln Beispiele aus West- und Ostafrika. Das Spektrum der Themen reicht von vorkolonialen Begegnungen und religiösen Gruppen über Jugend- und Populärkulturen bis hin zu aktuellen Problemen staatlicher Geschichtspolitik, wie sie sich in Auseinandersetzungen über eine angemessene Erinnerung an den Genozid in Ruanda zeigen.