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Bereits als Elfjähriger verschrieb sich der aus einer jüdischen Familie stammende Theodor Bergmann der kommunistischen Idee, trat dem Jungspartakusbund und dem Sozialistischen Schülerbund bei. Später schloss er sich der neu gegründeten Jugendorganisation der KPD-Opposition an.
Nach Hitlers Machtübernahme musste er aus Deutschland fliehen, kehrte nach Exil u.a. in Palästina und Schweden 1946 zurück und schloss sein Studium der Agrarwissenschaften ab. 1973 erhielt er an der Universität Stuttgart-Hohenheim eine Professur für International Vergleichende Agrarpolitik.
Danach führten ihn zahlreiche Forschungsreisen und sein Engagement als kritischer Kommunist durch die ganze Welt, auch um die »Strukturprobleme der kommunistischen Bewegung« (so der Titel des 2012 bei VSA: erschienenen Bandes) mit Weggefährten zu erforschen und zu diskutieren.
Seit seiner Emeritierung 1981 widmete sich Theodor Bergmann mit zahlreichen Publikationen im VSA: Verlag verstärkt der Geschichte der Arbeiterbewegung, besonders der der KPD-O und in den letzten Jahren der Erinnerung an Gesprächspartner, Lehrer, Freunde und Helfer einer kämpferischen Generation im jenen Jahrhundert der Katastrophen.
Für die inzwischen 3. Auflage seiner Autobiografie zieht er in einem ausführlichen zusätzlichen Kapitel eine Zwischenbilanz von »100 Jahren Oktoberrevolution« und benennt Herausforderungen für die nachfolgenden Generationen: »Auch in den Industrieländern muss der Marxismus weiterentwickelt werden. Wenn dieser Prozess stattfindet, dann gehört der sozialistischen Bewegung wieder die Zukunft - auch im Ursprungsland des Marxismus. Diese Überzeugung begründet meinen vorsichtigen Optimismus in meinem letzten Lebensabschnitt.«