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»Land, Arbeit, ein eigenes Heim - seltsam, wenn ich darüber spreche, ist der Papst für manche ein Kommunist.« Dies sagte Jorge Mario Bergoglio, besser bekannt als Papst Franziskus, im Rahmen eines Treffens mit dem linksgerichteten bolivianischen Präsidenten Evo Morales.
Ein Jahr zuvor ging der »Papst der Armen« in seiner ersten Lehrschrift Evangelii Gaudium (»Freude des Evangeliums«) mit dem herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystem mit den klaren Worten »Die Wirtschaft tötet« ins Gericht und geißelte die »Globalisierung der Gleichgültigkeit«. Unterstützung bekam der Papst vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der im November 2013 zu einer »Ökonomie des Lebens« aufrief und eine »Wirtschaft im Dienst des Lebens« forderte.
Vor dem Hintergrund von Wachstumszwängen, des Klimawandels und der weltweit sich verschärfenden wirtschaftlichen Ungleichheiten sind sich religiöse Traditionen trotz aller Verschiedenheiten in der Ablehnung von Habgier, Konsumismus und eines Menschenbildes, das nur auf Wettbewerb und Verdrängung setzt, einig. Für eine »Ökonomie des Genugs« lassen sich buddhistische, muslimische, jüdische und christliche Begründungsfiguren finden.
In diesem Buch sind erstmals in deutscher Sprache die profiliertesten Autoren innerhalb dieser neuen weltweiten Ökumene versammelt. Sie markieren den breiten und hierzulande kaum bekannten Konsens der Kirchen gegen die Symptome eines aus dem Ruder laufenden Kapitalismus.