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Die Kritik an der Globalisierung entwickelte sich an deren Grenzen, dort, wo größere Gruppen von Menschen aufhören, deren strukturelle Zwänge als Normalität hinzunehmen und in einen Konflikt eintreten. Diese Erfahrungen in den Frauen-, Ökologie-, Bürgerrechtsbewegungen, Bewegungen der Indigenen und Marginalisierten, Landlosen- und der Gewerkschaftsbewegungen artikulieren sich in einer neuen "Generalsprache" sozialer Bewegungen, die kritisch zu den vorherrschenden sozialwissenschaftlichen Konzepten steht.
Walter Baier liefert eine umfassende und methodisch anspruchsvolle Analyse dieses reichhaltigen und buntscheckigen Diskursmaterials - unter den Topoi des Sozialismus, Feminismus, Pazifismus, Zapatismus, der Befreiungstheologie und der "Freiheit der Andersdenkenden" (Rosa Luxemburg). Die Konfrontation mit Erfahrungen der historischen Emanzipationsbewegungen produziert dabei eine produktive "EntTäuschung", die den Blick für eine neue Kultur emanzipatorischen Handelns frei macht und sich der Frage stellt: Worin könnte der Beitrag einer erneuerten, in der Tradition von Marx argumentierenden Linken in diesen Prozessen bestehen? Damit wird ein konstruktiver Beitrag - mit Rückgriff auf Freire, Bourdieu, Hardt/Negri, Laclau/Mouffe u.a. - zu einer neuen Methodologie politisch diskursiven Handelns geleistet: Wie lassen sich die Notwendigkeiten der Realpolitik mit einem Diskurs verbinden, der die Möglichkeit eines grundsätzlich anderen menschlichen Zusammenlebens behauptet?