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Seit über fünf Jahren steckt Europa im Krisenmodus - trotz Rettungsschirmen und Stützungspaketen, dicken Berthas, EZB-Staatsanleihenkäufen und Bankenfinanzierung. In Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit auf über 60%, in Spanien auf über 55% und in Portugal und Italien auf über 40% angestiegen - in nur zwei Mitgliedstaaten der Europäischen Union liegt die Quote unter 10%. Bittere Perspektiven: ein verlorenes Jahrzehnt und mehr noch eine »lost generation«.
Die Entwicklung in Europa führt vor Augen, welche verheerenden Auswirkungen der auch nach den Bundestagswahlen in Deutschland anhaltende Triumph krachend gescheiterter neoliberaler Ideen hat. Und wie schwer es ist, aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisenmodus herauszukommen, wenn Sparpolitik mit Verfassungsrang festgeschrieben ist. Mehr noch, wenn eine über alle Staaten gestülpte Fiskaldiktatur etabliert worden ist.
In zehn Länderkapiteln wird gezeigt, wie verschiedene Sozialmodelle im Krisenprozess verändert werden und auf welch verhängnisvolle Weise Fehlentwicklungen in den Ländern durch rabiate Austeritätspolitik und den Umbau der industriellen Beziehungen, Arbeitsmärkte und Sozialsysteme noch verstärkt werden. So kommt ein sich wechselseitig verstärkender Prozess zustanden, in dem Europa immer weiter auseinanderdriftet.
Die Besonderheit dieses Buchs liegt in der Verbindung von profunden Länderstudien mit Querschnittsanalysen, in denen die Krisenpolitik der EU und deren Konsequenzen für gewerkschaftliches Handeln herausgearbeitet werden.
Der 2012 erschienene Vorgängerband war nach einem Jahr vergriffen. Die AutorInnen haben sich nicht für einen Nachdruck, sondern für eine grundlegende Aktualisierung und Erweiterung entschieden, auch mit Blick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament 2014.