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Der Blick auf die Krise greift zu kurz, wenn er mit der Hoffnung auf unmittelbaren, sichtbaren und hörbaren Widerstand der Massen verbunden wird. Wer umgekehrt in der Krise ein ungebrochenes business as usual im Kapitalismus ausmacht, verliert den Blick für die feinen Risse und möglichen Verschiebungen, urteilt vorschnell.
Immer wieder kommt es zu eruptiven Revolten, erratischen Bewegungen, Organisierung - an Orten, und auch gerade von jenen, von denen man es am wenigsten erwartet.
Ausgehend von den Impulsen der Arabellion hat seit 2011 auch in Europa und den USA mit den »Empörten« und »Occupy Wall Street« ein neuer Bewegungszyklus eingesetzt. Dem Beispiel der Besetzungen des Platzes der Kasbah in Tunis und des Tahir-Platzes in Kairo folgend, schlugen die Indignados am 15. Mai 2011 ihre Zelte auf der Puerta del Sol in Madrid auf. Diese »Acampadas« wurden in Hunderten von Städten rund um den Globus kopiert, am wirksamsten sicher auf dem Zuccotti-Park in New York: dem Geburtsort der Occupy-Bewegung.
Insofern gilt dennoch Jens Kastners Mahnung, »die strukturelle Schwäche« der Bewegungen zu erkennen: »Plätze erobern, aber sie nicht halten können.« Mit der Räumung der zentralen Camps in New York, Madrid und fast überall, schien das vorzeitige Ende der Bewegung gekommen. Das Überraschende ist, das sie noch existieren, doch überdauern, sich reorganisieren, lernen. Diese Lernprozesse und strategische Neuorientierungen werden untersucht. Um ihre Dynamik, Zusammensetzung und Organisierungsformen zu verstehen, bedarf es der Kenntnis ihrer Vorgeschichte und ihrer Artikulation mit anderen Organisationen und Bewegungen der Subalternen.