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Die Hamburger Sozialistin Gerda Ahrens (1914-2001) stammte aus einem sozialdemokratischen Elternhaus und wechselte 1932, zusammen mit ihrem späteren Ehemann Walter, auf die kommunistische Seite über. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten arbeiteten beide im Widerstand. Sie wurden verhaftet und gefoltert, Walter starb als "Bewährungssoldat" im Januar 1945 unter nicht völlig geklärten Umständen an einer Verwundung. Nach dem Kriege setzte sich Gerda Ahrens ebenso für die großen Ziele und Aufgaben ein - Sozialismus, Frieden, Antifaschismus -, wie sie sich für Mitmenschen einsetzte. Sie beteiligte sich an der Rechtsberatung für NS-Opfer und an der Ferienverschickung für benachteiligte Kinder, sprach zu Schülern und anderen Jugendlichen über das Schicksal ihrer Familie und so vieler Gleichgesinnter in der NS-Zeit.
Dieter Thiele hat lange Gespräche mit Gerda Ahrens geführt und zahlreiche Dokumente und Aufzeichnungen ausgewertet, die sie ihm überlassen hat. Auf dieser Grundlage hat er ihr Lebensbild gezeichnet. Er wollte keine "rote Großmutter" schildern, sondern vor allem den Menschen Gerda Ahrens.
"Weniger die 'politische Glaubensritterin' interessiert mich als der Mensch in seiner 'politischen Glaubensrüstung'. Mich interessiert, wie er die 'Rüstung' angelegt und wie er sie getragen hat und inwieweit sie mit seinem Ich verschmolzen ist."