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Fiel die Erstveröffentlichung 1962 noch in Zeiten eines CDU-Staates und der Ludwig Erhardschen "Formierten Gesellschaft", in denen die Thematisierung des emanzipatorischen Potenzials bürgerlicher Öffentlichkeit aufklärerische und kritische Impulse vermittelte, begründete Habermas eine unveränderte Neuauflage 1990 u.a. damit, dass die "nachholende Revolution" in den osteuropäischen Gesellschaften dem Text eine erneute Aktualität verliehen hat. Erst in dieser Zeit ist das Buch auch ins Englische übersetzt worden und fand eine perspektivenreiche Behandlung seiner Themen auch in der amerikanischen sozialwissenschaftlichen Diskussion statt. Mittlerweile ist der "zivilgesellschaftliche Aufbruch" von 1989 durch andere politische Dynamiken und deren Widersprüche überrollt worden: neoliberale Globalisierung, Renationalisierung und "postnationale Konstellationen", Populismus und Krise demokratischer Willensbildung und politischer Repräsentanz.
Diese Entwicklungen treffen ins Zentrum der Themen des Strukturwandels der Öffentlichkeit: Wie ist es heute, angesichts erneuter ökonomischer Transformationen kapitalistischer Wohlfahrtsstaaten und von "Transnationalisierungsprozessen" um demokratische Öffentlichkeit, den öffentlichen Raum und die Funktion öffentlicher Meinung bestellt? Was bedeuten zunehmende Medialisierung von Politik und Amerikanisierung von Wahlkämpfen für einen emphatischen Begriff von Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft als Korrektive staatlicher Politik? Dem gehen die Autoren dieses Bandes nach, indem sie den "Strukturwandel der Öffentlichkeit" von Jürgen Habermas in unterschiedlicher Weise zum Ausgangs- und Referenzpunkt nehmen.