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Vom 1. Juni - 24. November findet in Venedig erneut die Internationale Kunstausstellung La Biennale Di Venezia 2013 statt.
Zur 55. Ausgabe dieser künstlerischen Olympiade tauschen nicht nur Frankreich und Deutschland ihre Pavillons, sondern auch der deutsche Beitrag setzt auf interkulturellen und intellektuellen Transfer. Unter der kuratorischen Ägide der Direktorin des Museums für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Susanne Gaensheimer, bespielen der chinesische Konzeptkünstler und Regimekritiker Ai Weiwei, der deutsch-französisch-iranische Regisseur und Drehbuchautor Romuald Karmakar, der südafrikanische Fotokünstler Santu Mofokeng und die indische Fotojournalistin Dayanita Singh die deutsche Biennale-Repräsentanz. Und setzen damit Gaensheimers transnationalen Ansatz von 2011 fort, der Deutschland als aktiven Part eines komplexen, globalen Gefüges präsentiert, das durch internationalen Austausch gewinnt.
"Die von mir eingeladenen Künstler und ihre Werke sind repräsentativ für verschiedene Themen, die sich aus dem Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Ideologien und Lebensentwürfe ergeben und uns heute besonders betreffen. Wichtig ist mir dabei, dass es ihnen gelingt, unsere Perspektive zu erweitern und uns einen Zugang zum Blick des "Anderen" zu schaffen, teilweise auch auf unbequeme Weise", so Gaensheimer.
Ebenso international präsentiert sich auch der offizielle Katalog zum Deutschen Pavillon: Insgesamt 14 Autorenbeiträge und ausführliche Künstlerporträts sowie umfangreiche Fotostrecken leuchten die aktuelle Auswahl - und ihre kulturellen und soziopolitischen Hintergründe - aus und verorten die ausgestellten Arbeiten über Deutschland hinaus im aktuellen Kunstgeschehen. Im heterogenen Spannungsfeld bereichern hier Kunst- und Kulturwissenschaftler, Kuratoren, Journalisten, Philosophen, Schriftsteller, Künstler, Kritiker, Politologen, Mäzene und Migrationsforscher wie Geoff Dyer, Jacques Mandelbaum, Santu Mofokeng, Uli Sigg, Mark Terkessidis, Ranjit Hoskote, Elke aus dem Moore, Aveek Sen, Francois Jullien, Simon Njami, Jeff Kelley, Achille Mbembe und Gilles Kepel die Debatte um Kunst und (Inter-)Nationalität.
Gestalterisch begleitet wird diese kritisch-durchdachte Auseinandersetzung von Chris Rehberger, der in seinen Arbeiten ebenso gern klare, kritische Position bezieht.
Susanne Gaensheimer agiert seit 2009 als Direktorin des Museums für Moderne Kunst Frankfurt am Main - und verantwortet ebenfalls seit 2009 die künstlerische Auswahl des Deutschen Pavilions der Internationalen Kunstausstellung in Venedig. 2011 nahm die Kunsthistorikerin dort den Goldenen Löwen für eine Ausstellung entgegen, für die ursprünglich Christoph Schlingensief verantwortlich zeichnete.
Als Kuratorin veranstaltete Gaensheimer u. a. Soloausstellungen mit internationalen Größen wie Liam Gillick, Elizabeth Peyton, Olaf Nicolai, Tobias Rehberger, Rodney Graham, Lucy Gunning, Harun Farocki, James Coleman, Thomas Demand, Maria Eichhorn, Olafur Eliasson, David Goldblatt, David Claerbout, Andreas Hofer oder Cerith Wyn Evans.
Aktuell fungiert sie darüber hinaus als Kuratorin des Wiener MUMOK und als Jurymitglied des 2013 Turner Prize.
Chris Rehberger ist Grafikdesigner, Chef der Berliner Agentur Double Standards, Mitbetreiber des Musiklabels Perlon und Bruder des Künstlers Tobias Rehberger, dessen Ausstellungskataloge er auch gelegentlich gestaltet. Mit Double Standards verfolgt er eine eigene gestalterische Linie - u. a. mit einer Plakatserie für die Berlinale und das Berliner Haus der Kulturen der Welt.